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Inklusionsprojekt

Leben im Rollstuhl – wie geht das?


Die Antwort darauf konnten wir, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9/3, im Rahmen
unserer Exkursionswoche im September selbst herausfinden.
Dazu gaben uns zwei Betroffene, die durch einen Unfall bzw. eine frühkindliche
Erkrankung in diese Situation geraten sind, praktische Einweisungen und schilderten ihre
alltäglichen Erfahrungen.
Selbst im Rollstuhl zu sitzen und auf diese Weise (in Kolonne) durch Strausberg zu fahren,
war für uns eine lehrreiche Erfahrung. Sobald der Untergrund nicht mehr eben oder eine
kleine Stufe zu überwinden war, war Armkraft gefordert bzw. durch Verschieben des
Körperschwerpunkts der Rollstuhl in einen bestimmten Winkel zu bringen. Dies gelang
nicht jedem auf Anhieb, sodass manche(r) nach mehreren Versuchen aufgab und
„laufend“ das Hindernis überwand. Für einen Behinderten ist das natürlich unmöglich.
Nach diesem Ausflug hatte der / die eine oder andere sogar Blasen an den Händen oder
klagte schon über den zu erwartenden Muskelkater.
Im Verlauf des Tages gab es dann noch eine Übung mit dem „Blindenstock“, bei der man
erleben konnte, wie sehr man seinem sehenden Partner vertrauen können muss, damit
keine Unfälle passieren.
Nicht immer ist einem als gesunder Mensch bewusst, wie normal für uns viele Sachen
sind. Durch die Zeit, die wir als „eingeschränkt“ im Alltag erlebt haben, sind uns viele
Hindernisse erst aufgefallen. Bei der nächsten Begegnung mit Betroffenen werden wir
deren Situation sicherlich anders bewerten und eher auch mal Hilfe anbieten.
Dieser Projekttag brachte uns viele neue Erkenntnisse, v. a. auch diese, dass unsere
Alltagsprobleme meist schnell zu bewältigen sind, aber für viele Behinderte
unüberwindbar bleiben.


Klasse 9/3